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Die drei mächtigsten Feinde des Erfolgs

von Gerhard P. Hoppe

Träumen Sie vom Erfolg? Nun, wer tut das nicht. Ein erfolgreicher Lebensweg ist das Streben der meisten Menschen. Und manch einem scheint das Glück in den Schoß zu fallen, weil er einfach nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort die richtige Idee ausprobiert hat. Aber vermutlich trifft das auf Sie genauso wenig zu wie auf mich.

Im gelebten Alltag ist der Erfolg weniger das Produkt eines glücklichen Zufalls, sondern das Ergebnis harter Arbeit, großer Anstrengung und beharrlicher Ausdauer. Und so bleibt es dann oft beim Träumen und Warten darauf, dass Umstände sich von allein ändern. Warum? Weil der Mensch sich nur zu oft selbst im Weg steht. Erfolglosigkeit kann viele Ursachen haben, aber es gibt 3 wesentliche Gründe, die immer wieder die entscheidende Rolle spielen. Im Folgenden werden wir uns dieses Trio und die Auswirkungen auf unsere Erfolgsaussichten ansehen.

1. Die Komfortzone: Gefährlich verlockend

Die Komfortzone ist die Lebensweise, in der wir uns sicher und geborgen wissen. Es ist der Bereich, in dem wir uns mit unseren Gewohnheiten und Routinen wohlfühlen. Große Herausforderungen oder Veränderungen haben hier nichts zu suchen, sie werden strikt vermieden. Das Leben hat sich eingependelt, Bequemlichkeit ist angesagt und anfangs fühlt es sich angenehm an. Aber irgendwann und zumeist schleichend wird die Komfortzone zu einem Hindernis. Persönliches Wachstum und Erfolg finden sich hier nicht ein. Indem wir uns ständig in ihr aufhalten, vermeiden wir Risiken und neue Erfahrungen, die uns aber auf lange Sicht weiterbringen könnten. Erfolg erfordert oft Mut, Risikobereitschaft und die Fähigkeit, Komfort und Bequemlichkeiten einem gesetzten Ziel unterzuordnen. Nur wer aus der Komfortzone ausbricht, kann die Erfolglosigkeit hinter sich lassen.

Aber wo befinde ich mich dann? In der Regel ist jetzt von der Wachstums- oder Lernzone die Rede, in der neue Erfahrungen und Chancen zur persönlichen Weiterentwicklung bereitstehen. Aber wenn es um Erfolg geht, spreche ich lieber von der Abenteuerzone, die nicht eindeutig definiert und deshalb mehr metaphorisch zu verstehen ist. Hier geht es um neue, ungewohnte Situationen, auch um Risiken und vor allem um die Möglichkeit, Außergewöhnliches zu erleben. In ihr können wir uns mit Begeisterung und Neugier auf unbekanntes Terrain begeben und neue Horizonte erkunden. Die Grenzen werden jetzt weiter gesteckt als zuvor, Fähigkeiten gefordert und verbessert. Eine Abenteuerzone kann sehr individuell ausgestattet sein, vielleicht mit Reisen in ferne Länder und Kulturen, es kann eine neue Sportart oder ein Hobby sein. Es geht nur darum, den Mut zu haben, das Bekannte hinter sich zu lassen und dem Unbekannten zu begegnen. Die Erfahrung zeigt immer wieder, dass es eine inspirierende und bereichernde Phase des Lebens sein kann, in der sich ein neues Lebensgefühl einstellt und das eigene Potenzial sich wieder neu entfalten darf.

Aber selbstverständlich gilt das auch für Beruf und Geschäft. Ein Unternehmen, dass sich zu lange jeglicher Innovation verschließt, wird schnell vom Markt verschwinden. Und wer sich zu lange in seiner beruflichen Komfortzone aufhält und es sich in seinem Job bequem einrichtet, geht das Risiko ein, den Anschluss an das sich ständig verändernde Umfeld zu verlieren. Nicht selten ist es dann der Chef, der mit der unerwarteten Offenbarung kommt, dass Bewohner der Komfortzone und Unternehmen irgendwie nicht mehr zusammenpassen. Trennung, Existenzschock und Absturz in die gefürchtete Panik- oder Stresszone werden die Folge sein.

Aber so weit muss es ja nicht erst kommen. Vielleicht ist das Gefühl von Langeweile, Unterforderung oder die Anhäufung von Misserfolgen ein erstes Signal dafür, dass die Zeit für einen Neuaufbruch gekommen ist. Oft ist es bereits mit Suche und Finden eines neuen Jobs getan. Etwas aufwendiger wird der Veränderungsprozess, wenn eine völlige Neuorientierung im Beruf erforderlich ist. Hierfür lässt sich dann professionelle Beratung und Unterstützung finden. Aber jegliche Veränderung benötigt als allererstes eine bewusste Entscheidung und den ersten kleinen Schritt raus aus der Komfortzone.

2. Erlernte Hilflosigkeit: die Selbstsabotage des Geistes

Fühlen sie sich in ihrem Job gefangen, glauben sie sich in einer beruflichen Sackgasse oder sehen Sie sich einem schlechten Betriebsklima hilflos ausgeliefert? Dann ist das Gefühl der Ohnmacht und Hilflosigkeit vermutlich nicht mehr weit. Erlernte Hilflosigkeit entsteht, wenn aufgrund früherer Misserfolge oder schwieriger Lebenserfahrungen geglaubt wird, dass kein Einfluss auf die aktuelle Situation genommen werden kann. Das Gefühl der Machtlosigkeit stellt sich ein, das Schicksal wird dem Zufall überlassen, die äußeren Umstände übernehmen die Kontrolle. Dieser negative Glaubenssatz kann dazu führen, dass neue Möglichkeiten nicht erkannt oder genutzt werden. Wer sich immer wieder einredet, dass er sowieso nichts ändern kann, untergräbt seine eigenen Chancen auf Erfolg.

Die Überwindung erlernter Hilflosigkeit erfordert einen bewussten Prozess der Umprogrammierung vorhandener Denkmuster. Es erfordert einen Lernprozess, Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen und daran zu glauben, dass die Kontrolle über das eigene Leben möglich ist. Die Bewusstmachung, dass selbst die schwierigste Situation einen Handlungsspielraum besitzt und bewusste Entscheidungen erforderlich sind, öffnet neue Möglichkeiten zu einer aktiven Selbstbestimmung.

Es ist wichtig zu erkennen, dass erlernte Hilflosigkeit kein unabänderliches Schicksal ist, sondern ein Denkmuster, das sich im Laufe der Zeit entwickelt hat. Durch gezieltes Hinterfragen und Herausfordern dieses Schemas lässt sich langsam, aber sicher der Glaube an die eigene Handlungsfähigkeit wiedererlangen. Dieser Prozess erfordert Geduld, Selbstreflexion und die Bereitschaft, sich neuen Perspektiven zu öffnen. Indem man sich selbst ermutigt und an die eigene Fähigkeit zur Veränderung und zur Gestaltung des persönlichen Lebens glaubt, kann man schrittweise die erlernte Hilflosigkeit überwinden. Es geht darum, aktiv zu werden, Entscheidungen zu treffen und sich bewusst für den eigenen, vielleicht völlig neuen Weg zu entscheiden. Mit der Zeit kann man so ein Gefühl der Stärke und des Selbstvertrauens entwickeln, das Hindernisse überwinden und die eigenen Ziele erreichen lässt.

In Hinsicht auf Job, Karriere und das berufliche Umfeld sind die Möglichkeiten, aus dem schwer Erträglichen auszubrechen, selten so gut gewesen wie aktuell. Der Arbeitsmarkt bietet unüberschaubare Möglichkeiten zum klassischen Stellenwechsel und wer den ehemals erlernten Beruf wechseln möchte, findet viele Angebote als Quereinsteiger in attraktiven Branchen. Und noch nie war es so einfach, sich weiterzubilden oder zu studieren. Und wer möchte, kann professionelle Unterstützung bei Coaches oder Karriereberatern finden.

3. Der Weg des geringsten Widerstands: Bequemlichkeit als Hindernis

Er ist eine verlockende Falle: der Weg des geringsten Widerstands. Vermutlich wissen Sie, wovon die Rede ist. Lieber den bequemen Pfad wählen, anstatt sich Herausforderungen, Schwierigkeiten und Konflikten zu stellen. Das ist per se nicht schlecht oder falsch, vorausgesetzt, das anvisierte Ziel wird erreicht. Aber vermutlich läuft es doch auf einen faulen Kompromiss hinaus.

Ein Beispiel, das den häufigen Weg des geringsten Widerstands im beruflichen Alltag verdeutlicht, ist die Vermeidung schwieriger Gespräche oder Konflikte. Ein Teamleiter, der unangenehmen Konfrontationen ausweicht, könnte ein Teammitglied ignorieren, das Schwierigkeiten hat, seine Arbeit zu erledigen. Dies mag vorerst bequemer sein, aber langfristig können die Probleme eskalieren und zu einem Misserfolg des Projekts führen. Durch offene und ehrliche Gespräche könnten Lösungen gefunden, das Potenzial für Wachstum genutzt und der gemeinsame Erfolg gesichert werden. Konfliktvermeidung dürfte einer der häufigsten Wege des geringsten Widerstands sein. Um Konfliktpotenzial zu reduzieren, braucht es Kommunikation, Transparenz, Wertschätzung und häufig Partizipation. Aber das bedeutet auch wiederum Arbeit, Einsatz und persönlichen Aufwand.

Erfolgreiche Menschen zeichnen sich dadurch aus, dass sie den Weg des geringsten Widerstands meiden. Sie sind bereit, sich unangenehmen Situationen zu stellen und sich aus ihrer Komfortzone herauszubewegen. Sie verstehen, dass wahrer Erfolg harte Arbeit, Entschlossenheit und Opferbereitschaft erfordert. Sie sind bereit, sich den Herausforderungen zu stellen und die notwendige Anstrengung zu investieren, um ihre Ziele zu erreichen.

Der Weg des geringsten Widerstands mag auf den ersten Blick attraktiv erscheinen, jedoch führt er letztendlich in die Sackgasse der Mittelmäßigkeit. Indem man sich immer für den einfachsten Ausweg entscheidet, bleibt die persönliche Entwicklung stehen und die Möglichkeit, Fähigkeiten und Talente zu entfalten, bleibt ungenutzt und Arbeitsziele werden verfehlt.

Wahrer Erfolg erfordert Mut, Risikobereitschaft und den Willen, sich kontinuierlich zu verbessern. Indem man die Herausforderungen annimmt und den unbequemen Weg wählt, kann man die Belohnungen ernten, die nur denjenigen vorbehalten sind, die bereit sind, ihre Komfortzone zu verlassen. Der Weg zum Erfolg ist keine Fahrt in den Urlaub, sondern eine aufregende Reise voller Hindernisse, Lektionen und persönlichem Wachstum.

Ist es für Sie an der Zeit, die verführerische Falle des geringsten Widerstands hinter sich zu lassen und mutig den Weg zu beschreiten, der fordert und inspiriert? Dann machen Sie jetzt den ersten Schritt. Sie werden es vermutlich nicht bereuen! Und genießen Sie später das wunderbare Gefühl, ein erfolgreicher Mensch zu sein.

© 2023 Gerhard P. Hoppe
www.menschundkarriere.de